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Tagung

Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt Kultur – Musik – Gelehrsamkeit
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
19. November 2021 um 9:00Uhr

Jüdisches Leben unterlag immer und überall dem Wandel, so auch in der Region des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Hier entstanden mit der Aufklärung bedeutende jüdische Strömungen, begleitet von einem fruchtbaren Austausch mit der Umgebungsgesellschaft. Die Schoah bereitete dieser deutsch-jüdischen Blüte ein jähes Ende.
Inzwischen ist das jüdische Leben nach Mitteldeutschland zurückgekehrt. Es unterscheidet sich indes gravierend von dem vor der Schoah. Um dies zu verstehen, bedarf es des Blicks in die Geschichte. Dazu will die Tagung ein Fenster öffnen: Sie widmet sich der jüdischen Kultur- und Bildungslandschaft, wie sie im 18./19. Jahrhundert die Region auszeichnete. Beiträge aus Philosophie, Architektur, den Jüdischen Studien, Theologie, Geschichts-, Kultur- und Musikwissenschaft rücken Personen, Ereignisse, religiöse und intellektuelle Strömungen sowie Erinnerungsorte in den Fokus.
Mit Überraschungen ist dabei zu rechnen: so etwa der unverhofften Entdeckung der Gesänge, die bei der Einweihung der Magdeburger Synagoge 1851 aufgeführt wurden und im Abendkonzert der Konferenz nach 150 Jahren erstmals wieder zu hören sein werden. Daneben erklingen Lieder, die von den erzwungenen Migrationen der Juden in der Diaspora künden.
Tagung und Konzert zeichnen ein facettenreiches Bild jenes vergessenen jüdischen Kulturraums in Mitteldeutschland, das nicht nur neue Untersuchungsperspektiven freizusetzen verspricht, sondern auch das Potential hat, ein neues Bewusstsein für die jüdische Geschichte und Gegenwart der Region zu schaffen sowie die Integration und Akzeptanz der Juden in und durch die Umgebungsgesellschaft zu befördern.

 

PROGRAMM Freitag, 19. November 2021
Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal
Orte der Erinnerung II
9.00 Uhr Dessau als Zentrum der jüdischen Aufklärung und Reformbewegung des 19. Jahrhunderts: Bernd G. Ulbrich (Dessau)
9.45 Uhr Magdeburg – Ludwig Philippson und die um Ausgleich bemühte Reform: Elias S. Jungheim (Frankfurt am Main)
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Eine Promotionsbehörde für Rabbinatsstudenten? Die Begründung der Hallenser Orientalistik und ihre jüdischen Studierenden im 19. Jahrhundert: Mirjam Thulin (Berlin)
11.45 Uhr Die Halberstädter Austrittsorthodoxie. Was war und was bleibt?: Alexander A. Dubrau (Jerusalem)
12.30 Uhr Mittagspause

Mission und Vertreibung
14.00 Uhr Die Arbeit des Institutum Judaicum in Halle im 18. Jahrhundert und sein Religionsverständnis: Christoph Rymatzki (Jena)
14.45 Uhr Das Projekt „Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen“. Einblicke in die Schicksale und Aktivitäten ausgewählter Kantoren und Rabbiner: Maria Stolarzewicz (Weimar)
15.30 Uhr Kaffeepause

Von Mitteldeutschland in die Welt
16.00 Uhr Der Philosoph Emil Ludwig Fackenheim: Von Halle nach Jerusalem: Christoph Münz (Greifenstein)
16.45 Uhr Anmerkungen zum jüdischen Händelbild: Juliane Riepe (Halle/Saale, Magdeburg)
17.30 Uhr Schlusswort
17.45 Uhr Ende der Tagung

Konzeption, Leitung und Moderation: Prof. Dr. Kathrin Eberl-Ruf, Dr. Carsten Lange und Dr. Regina Ranshofer

Anmeldung, Kontakt und Eintrittskarten: Die Tagungsteilnahme ist kostenfrei – Anmeldung erbeten. Konzertkarten zum Preis von 15 EUR (erm. 10 EUR) sind ab dem 1. Oktober 2021 im Vorverkauf erhältlich: Roßdeutscher & Bartel,
Menckestr. 23, 04155 Leipzig, Tel. 0341 14 990 758,
E-Mail: karten@musikfeste.de und an der Abendkasse.

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der geltenden Hygienebestimmung des Landes statt. Es gilt die 3G-Regel, d.h. nachweislich geimpft, genesen oder getestet. Es gilt Maskenpflicht.

Eintritt
Regulär:
Kostenlos
Kartenvorverkauf:
Nicht notwendig
Veranstalter
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
Veranstaltungsort
Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal
Franckeplatz 1
06110
Halle (Saale)